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Tradition

Die Hochzeitsrede: einer der emotionalsten Momente der Hochzeitsfeier

8 min

Neben dem ersten Tanz und dem Anschneiden der Hochzeitstorte gehört die Hochzeitsrede zu einem der essentiellsten Bestandteile einer Hochzeit. Daher ist es umso wichtiger, dass sie gut geplant ist. Wir zeigen dir, worauf es bei einer gelungenen Hochzeitsrede ankommt, wer sie traditionell hält und welcher Zeitpunkt ideal für sie ist.

Bräutigam, Brautvater oder Trauzeugen – Wer hält traditionell die Hochzeitsrede?

Genau genommen gibt es nicht die eine Hochzeitsrede. Je nach Wunsch des Brautpaares kann es auch mehrere Hochzeitsreden geben. Traditionell begrüßen der Bräutigam oder das Brautpaar die Gäste mit einer kurzen Ansprache. Das ist eine tolle Möglichkeit, ihnen für ihr Kommen, die Glückwünsche und Geschenke zu danken und sie über den Ablauf der Hochzeitsfeier zu informieren. Mittlerweile übernehmen auch immer häufiger die Bräute diese Aufgabe. Jedes Brautpaar sollte für sich entscheiden, mit welcher Konstellation sie sich am wohlsten fühlen. Im Laufe des Abends folgen meistens weitere Hochzeitsreden. Dafür kommen der Brautvater, die Trauzeugen, Freunde oder Geschwister infrage. Es ist üblich, dass dem Brautvater der Vortritt gebührt. Vor vielen Menschen zu sprechen, ist nicht jedermanns Sache. Daher empfehlen wir dir, niemanden zu einer Hochzeitsrede zu zwingen. Wünsche äußern ist aber durchaus erlaubt. Und welcher Brautvater kann schon den Wunsch seiner Tochter abschlagen?

Bräutigamrede: So gelingt der Auftakt der Hochzeitsfeier

Die Bräutigamrede ist ein idealer Zeitpunkt, um die Hochzeitsgesellschaft zu begrüßen, sich für ihr Kommen und die Geschenke zu bedanken und kurz über den weiteren Ablauf der Hochzeitsfeier zu informieren. Meistens ist die Bräutigamrede die erste Rede des Abends und findet vor dem Essen statt. Viele Bräutigame nutzen die Aufmerksamkeit der Hochzeitsgäste auch dazu, einige emotionale Worte an die Frischvermählte zu richten. Die genaue Gestaltung der Hochzeitsrede Bräutigam ist jedem Bräutigam selbst überlassen.

Brautvaterrede: Zeit für ergreifende Worte an das Brautpaar

Dem Brautvater gebührt traditionell die Ehre, als Erster nach dem Bräutigam eine Hochzeitsrede zu halten. Viele Brautväter nutzen diese einmalige Gelegenheit, um revue passieren zu lassen, wie aus der kleinen Tochter, die kürzlich noch mit Puppen spielte, eine erwachsene und wundervolle Braut geworden ist. Nach dem Schwelgen in der Vergangenheit darf die Gegenwart jedoch nicht zu kurz kommen. Auch der Bräutigam sollte Thema in der Brautvaterrede sein. Als Überleitung eignet sich zum Beispiel das erste Treffen mit dem Bräutigam. Diese Geschichte sorgt häufig für einen Lacher unter den Hochzeitsgästen. Zu guter Letzt darf selbstverständlich die Freude darüber, den Bräutigam in der Familie zu begrüßen, nicht fehlen.

Trauzeugenrede: der schönste Freundschaftsbeweis, den es gibt

Die Trauzeugen des Brautpaares sind in den meisten Fällen die engsten und langjährigsten Vertrauten. Für die Trauzeugenrede eignen sich daher Geschichten aus Kindertagen, der Jugend und Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse. Sie sollten vor allem jedoch ein sein: Ein Dankeschön für die langjährige Freundschaft. Besonders rührend wird die Hochzeitsrede Trauzeuge, wenn du dem Brautpaar am Ende symbolisch das Hochzeitsgeschenk überreichst.

Zeitpunkt und zeitlicher Rahmen der Hochzeitsrede: Planung ist das A und O

Damit auf der Hochzeitsfeier auch noch ausreichend Zeit zum Tanzen und Feiern bleibt, sollten sich die Hochzeitsreden nicht unnötig in die Länge ziehen. Am besten gibst du jedem Redner einen zeitlichen Rahmen vor. Je nach Anzahl der Redner eignen sich zirka fünf bis zehn Minuten. Im Idealfall finden die Hochzeitsgäste bereits in der Hochzeitseinladung Informationen im Hochzeits ABC zu dem Thema Hochzeitsreden:

  • Sind Hochzeitsreden erwünscht?
  • An wen sollen sich die Redenanwärter wenden?
  • Bis wann dürfen sie Hochzeitsreden anmelden?

Das Koordinieren der Hochzeitsreden können auch als Aufgabe Trauzeuge übernehmen. Du solltest ihnen vorab deine Wünsche mitteilen, zum Beispiel wie viele Hochzeitsreden maximal gehalten werden sollen und welche Hochzeitsgäste als Redner infrage kommen. Damit es am Hochzeitstag kein Redenchaos gibt, legst du im Ablauf Hochzeit am besten vorab fest, wer wann an der Reihe ist. Die erste Hochzeitsrede nach der offiziellen Begrüßung durch das Brautpaar hält traditionell der Brautvater. Der ideale Zeitpunkt dafür ist zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang: Der erste Hunger der Hochzeitsgäste ist gestillt, sie sind aufmerksam und sitzen alle an ihren Plätzen. Weitere Hochzeitsreden kannst du entweder zwischen den Gängen, oder bei einem Buffet vor dem Servieren des Desserts oder nach dem Ende des Essens, einplanen. Nach dem Eröffnen der Tanzfläche wirken sich Hochzeitsreden meistens negativ auf die Partystimmung aus. Daher solltest du die Hochzeitsgäste nicht wieder auf ihre Sitzplätze bitten, um einer weiteren Hochzeitsrede zu lauschen.

Eine Hochzeitsrede schreiben, die in Erinnerung bleibt: So gelingt es

Als Redner solltest du dir bei allem, was du in die Hochzeitsrede schreibst, Gedanken darüber machen, ob sich das Brautpaar darüber freuen wird. Denn genau das ist der Sinn einer Hochzeitsrede – ergreifende Worte an das Brautpaar richten, die in Erinnerung bleiben. Selbstverständlich soll die Hochzeitsrede auch für gute Stimmung sorgen, emotional sowie persönlich sein und einen Spannungsbogen aufbauen. Schließlich sollen sich die Hochzeitsgäste währenddessen auch nicht langweilen. Doch vor allem bei Hochzeitsreden ist der Gral zwischen witzig und unangebracht sowie persönlich und peinlich sehr schmal. Wir haben daher für dich einige Tipps, die du als Redner bedenken solltest.

1. Integriere Anekdoten in die Hochzeitsrede

Anekdoten aus gemeinsamen Erlebnissen des Hochzeitspaares sind ein guter und persönlicher Aufhänger für die Hochzeitsrede. Sie können als roter Faden und Thema für die Hochzeitsrede dienen.

2. Vermeide Insider-Witze bei der Hochzeitsrede

Insider-Witze sind zwar komisch, aber leider nur für einen ausgewählten Personenkreis. Daher solltest du davon absehen, diese in deine Hochzeitsrede zu integrieren. Du kannst sie lieber in deiner Hochzeitskarte oder im Gästebuch zu Papier bringen.

3. Richte persönliche Worte an das Brautpaar

Reden schreiben soll gelernt sein und liegt nicht jedem. Die Verlockung, einfach eine Vorlage aus dem Internet zu nehmen, ist daher groß. Bedenke bei der Hochzeitsrede, dass keiner der Hochzeitsgäste oder das Brautpaar eine ausgefeilte Performance erwartet. Was zählt, sind persönliche und von Herzen kommende Worte. Inspirationen einholen ist natürlich erlaubt.

4. Sehe bei der Rede für die Hochzeit von Schwiegermutter-Witzen ab

Die Hochzeitsrede ist durchaus dafür da, um für Stimmung zu sorgen – aber bitte nicht auf Kosten einzelner Personen. Vermeide daher unangebrachte Schwiegermutter-Witze. Falls diese essenziell für deine Hochzeitsrede sind, bespreche diese vorab mit den Beteiligten, um ihr Einverständnis zu holen. Schließlich möchtest du niemanden vor der Hochzeitsgesellschaft vorführen.

5. Lasse Geschichten über Ex-Partner bei der Hochzeitsrede aus dem vor

Auch wenn du findest, dass der Ex-Partner der Braut schrecklich war und du froh bist, dass sie jetzt den anwesenden Bräutigam geheiratet hat – diese Information hat in einer Hochzeitsrede nichts zu suchen. Sie sollte sich ausschließlich um das Brautpaar drehen.

6. Informiere dich vorab über die Familienkonstellationen

„Ich hoffe, ihr werdet so glücklich wie eure Eltern.“ Ein gut gemeinter Wunsch – peinlich aber, wenn die Eltern des Brautpaares getrennt leben. Um derartige Fauxpas zu vermeiden, solltest du ausreichend Zeit in die Recherche der Familienkonstellationen investieren. Oder noch besser: Bespreche mit dem Brautpaar, welche Themen in der Hochzeitsrede tabu sind.

7. Unterscheide zwischen persönlich und privat

Zu einer persönlichen Hochzeitsrede gehören Details aus dem Leben des Brautpaars. Während Gemeinsamkeiten, wie die Liebe zum Kochen ein guter Anhaltspunkt sind, solltest du Unangenehmes und intime Geheimnisse lieber für dich behalten.

8. Bespreche kritische Themen mit dem Brautpaar

Am Ende einer Hochzeitsrede wünschen viele Redner dem Brautpaar alles Gute für die Zukunft. Typischerweise fallen in diesem Zuge auch oft Worte über die weitere Familienplanung. Falls du dir nicht zu 100 Prozent sicher bist, dass zum Beispiel Kinder ein Thema für das Brautpaar sind, vermeide diese Glückwünsche am Ende und bringe das Brautpaar nicht in eine unangenehme Situation.

Lampenfieber adé! So hältst du souverän eine Hochzeitsrede

Damit du beim Halten der Hochzeitsrede auch wirklich die Worte sagen kannst, die du geplant hast, und dir vor Aufregung die Stimme nicht wegbleibt, solltest du folgende Tipps beherzigen:

  • Kein Meister ist je vom Himmel gefallen!
    Wenn du deine Hochzeitsrede geschrieben hast, übe sie solange vor dem Spiegel bis du sie fast auswendig kannst. Das gibt dir genügend Sicherheit und Selbstvertrauen für den großen Tag.
     
  • Strebe nicht nach Perfektion!
    Die Hochzeitsgäste wissen, dass du kein professioneller Redner bist. Verabschiede dich daher von dem Gedanken, eine perfekte Rede zu halten und lasse dich nicht aus der Ruhe bringen, solltest du doch den Faden verlieren.
     
  • Feedback durchaus erwünscht!
    Wenn du dir unsicher bist, wie du beim Halten der Hochzeitsrede wirkst, hol dir vorab Feedback von Freunden ein. Vielleicht haben sie noch den ein oder anderen Tipp für dich.
     
  • Ruhe bewahren!
    Viele Redner neigen dazu, das Tempo bei der Hochzeitsrede mit der Zeit zu erhöhen und Worte zu verschlucken. Atme zwischendurch tief durch. Das bringt den Puls übrigens auch etwas herunter.
     
  • Spickzettel erlaubt!
    Beim Halten der Hochzeitsrede solltest du möglichst viel Blickkontakt mit den Hochzeitsgästen halten. Wenn du dich mit einem Spickzettel in der Hand sicherer fühlst, musst du die Rede selbstverständlich nicht komplett frei halten. Hebe jedoch an passenden Stellen den Blick und mache kurze Pausen.
     
  • Mut antrinken: besser nicht!
    Mit Alkohol soll bekanntlich vieles einfacher von der Hand gehen – das gilt jedoch nicht für die Hochzeitsrede. Damit diese nicht in einem lallenden Reinfall endet, ist übermäßiger Alkoholkonsum vor der Hochzeitsrede tabu.

Aufbau einer Hochzeitsrede – fast genauso wie ein Aufsatz in der Schule

Das Wichtigste beim Aufbau einer Hochzeitsrede ist der rote Faden. Wir empfehlen dir, deiner Hochzeitsrede ein Thema zu geben, welches du in der kompletten Hochzeitsrede immer wieder aufgreifst. Das kann zum Beispiel „Liebe“ oder „Familie“ sein. Ansonsten sollte die Hochzeitsrede aus einer Begrüßung, einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss bestehen.

Die Begrüßung bei der Hochzeitsrede

Auch wenn du die meisten Hochzeitsgäste bereits persönlich begrüßt hast, zeugt der gute Ton einer Hochzeitsrede davon, die Zuhörer erneut willkommen zu heißen. Für einen Lacher sorgt häufig auch die Bemerkung, dass du die Hochzeitsgesellschaft nicht langweilen möchtest und dich daher versuchst, kurz zu halten.

Die Einleitung einer Hochzeitsrede

Nach der Begrüßung kannst du in das Thema der Hochzeitsrede einleiten. Dafür eigenen sich zum Beispiel Zitate, der Trauspruch des Brautpaares oder ein Ausschnitt aus dem Lieblingssong der frisch Vermählten.

Der Hauptteil einer Hochzeitsrede

Im Hauptteil der Hochzeitsrede kannst du das Thema aus der Einleitung auf das Brautpaar beziehen. Welche Erlebnisse und Geschichten passen zu dem Thema? Welche Anekdoten möchtest du mit dem Liebespaar teilen? Achte darauf, dass der Hauptteil der Hochzeitsrede einen Wendepunkt hat und wieder in das Hier und Jetzt zurückführt. Das Schwelgen in Erinnerungen gehört zwar dazu, aber gefeiert wird die Hochzeit.

Der Schluss einer Hochzeitsrede

Im Schlussteil der Hochzeitsrede kannst du dem Brautpaar deine Glückwünsche aussprechen und ihnen einige persönliche Wünsche und Worte mit auf den Weg geben. Es bietet sich an, dass du außerdem zum nächsten Programmpunkt überleitest.

Beispiele, Vorlagen und Muster für Hochzeitsreden findest du hier: